Ein Jahr Familienklinik

Klinikum Lippe und Gesundheitsstiftung Lippe ziehen positive Bilanz

Ein Jahr ist es her, dass die Familienklinik in Detmold ihren Betrieb aufgenommen hat. Seitdem haben dort 1.680 Kinder das Licht der Welt erblickt. Das sind rund 100 Geburten mehr als im Jahr zuvor an den ursprünglich zwei Geburtskliniken Detmold und Lemgo zusammen. Laut Milupa-Statistik zählt die Familienklinik damit zu den Top 10 in ganz Nordrhein-Westfalen und liegt in Ostwestfalen-Lippe auf Platz 2. Diese positive Bilanz übertrifft alle Erwartungen und zeigt, dass das Konzept der Familienklinik aufgegangen ist.

Die Zusammenlegung der Standorte Lemgo und Detmold zur Gründung eines Perinatalzentrums Level I ist geglückt. Die Familienklinik verfügt nicht nur über eine hochmo-derne technische Ausstattung, sondern auch über hoch qualifiziertes Fachpersonal, das in den Bereichen der Frauenheilkunde sowie der Kinder- und Jugendmedizin beispielhaft aufgestellt ist. Die lippische Bevölkerung vertraut uns und die große Nachfrage nach einer Geburt in unserem Hause freut uns sehr“, bestätigt Peter Schwarze, Geschäftsführer der Klinikum Lippe GmbH.
„Durch die Gründung des Perinatalzentrums und die Zusammenlegung der Geburts- und der Kinderklinik funktioniert die Versorgungskette besser. Aufgrund der räumlichen Nähe ist ein viel intensiverer fachlicher Austausch zwischen den Frauen- und Kinderärzten möglich geworden. Von dieser engen, fachübergreifenden Zusammenarbeit profitieren die Schwangeren und die Neugeborenen“, erläutert Prof. Dr. med. Thomas Brune, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Pädiatrie), die Vorteile der Familienklinik. Um die operative Versorgung von Neugeborenen und Kindern weiter zu verbessern, wurde darüber hinaus eine eigenständige Abteilung für Kinderchirurgie entwickelt, die integrativ mit der Kinderklinik kooperiert.
Neben der Perinatologie (Medizin, die sich mit der Schwangerschaft und dem Neugebo-renen beschäftigt) und der Kinderchirurgie hat sich als weiterer Schwerpunkt in der Arbeit der Familienklinik die Neuropädiatrie und in diesem Bereich insbesondere die Psychosomatik herausgebildet. So wurde neben einem Neuropädiater (Dr. Günther Golla) auch eine Kinder- und Jugendpsychologin (Monika Wieler) fest in das Team der Kinderklinik eingebunden. „Als Kinderärzte haben wir heute nicht mehr nur mit klassi-schen Kinderkrankheiten wie Infektionen zu tun, sondern verstärkt mit so genannten familiengestützten Erkrankungen, resultierend u. a. aus veränderten familiären Strukturen, dem höheren Durchschnittsalter der Schwangeren, so wie einer Zunahme von künstlichen Befruchtungen“, erklärt Prof. Brune. Die Zahl der Risikogeburten nähme zu und die Folgen problematischer Schwangerschaftsverläufe würden später beim Kind sichtbar. „So treten jetzt im Kindesalter häufiger Allergien und psychosomatische Beschwerden auf, bei Jugendlichen werden Erkrankungen wie Essstörungen, Altersdiabetes (Diabetes Typ II) und Infarkte vermehrt diagnostiziert. Das sind Krankheitsbilder, mit denen sich Kinderärzte früher eher selten auseinandersetzen mussten“, so Prof. Brune. Um diesen vorhersehbaren Erkrankungen präventiv entgegenzuwirken, wurden Schnitt-stellen zwischen Klinik, Stadt und Kreis für frühe und abgestimmte Hilfen eingerichtet.
„Die Familienklinik bietet ein Gesamtpaket, das nicht nur medizinische Versorgung auf höchstem Niveau gewährleistet, sondern auch neue Wege geht, um eine Gesamtversorgung zu schaffen, die auch nach der Behandlung im Klinikum fortdauert“, betont Friedel Heuwinkel, Landrat und Vorstandsvorsitzender der Gesundheitsstiftung Lippe, die für den Bau der Familienklinik verantwortlich war. So sei die Kommunikation zwischen den kommunalen Stellen für Jugend und Soziales und dem Klinikum im vergangenen Jahr maßgeblich verbessert worden. „Auf diese Wiese übernehmen wir auch unsere notwendige gesellschaftspolitische Verantwortung“, schließt Schwarze.

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